Doktorarbeit Korrekturlesen lassen

Sie möchten Ihre Doktorarbeit Korrekturlesen lassen? Wir sagen Ihnen, worauf Sie achten sollten.
Redaktion | 20.01.2020 | Lesedauer 7 min

Relevanz der Korrektur und Endkontrolle der Dissertation

Nachdem über Monate und Jahre hinweg höchste Konzentration beim Verfassen der Doktorarbeit erforderlich gewesen ist, endet der Schreibprozess irgendwann. Doch bevor die Arbeit eingereicht werden kann, ist neben der Erledigung von Formalien wie dem Stellen des Antrags auf Zulassung zum Promotionsverfahren – dessen Stattgabe das Einreichen der Doktorarbeit erst erlaubt – noch ein weiterer wichtiger Schritt zu erledigen: Die Doktorarbeit muss korrekturgelesen werden. Es stellt für viele Promovendinnen und Promovenden eine Umstellung und Herausforderung dar, sich plötzlich als eine Art Lektorin bzw. Lektor der wichtigen Aufgabe der Korrektur einer umfangreichen wissenschaftlichen Arbeit zu stellen – doch diese Endkontrolle der Doktorarbeit ist wichtig. Freunde und Familie können dabei unterstützen, stehen aber im Regelfall selbst nicht im Stoff und nicht immer steht ihnen die Zeit zur Verfügung, die benötigt wird, um sich intensiv mit einem solch umfangreichen und für die Promovendin bzw. den Promovenden sehr wichtigen Text zu beschäftigen. Zudem sind Freunde und Familie im Normalfall nicht geschult und haben keine fachbezogene Ausbildung, die sie eigentlich formal für ein konstruktives Lektorat qualifizieren würde.

Professionelles Korrekturlesen der Doktorarbeit

Anstatt sich auf die (formal oft nicht gegebene) Fachkunde von Familie und Freunden zu verlassen – oder auch in Ergänzung zu der eigenen Korrektur sowie der Unterstützung durch Freunde und Familie –, kann ein professionelles Lektorat der Doktorarbeit beauftragt werden. In diesem Fall wird das Korrekturlesen von einer eigens hierfür ausgebildeten Person durchgeführt, die im Idealfall jahrelange Erfahrung im Bereich wissenschaftliches Arbeiten aufweist. Dies erlaubt es, neben der reinen Rechtschreib- und Grammatikprüfung auch die Vollständigkeit und Korrektheit der verwendeten Quellen sowie die Einhaltung von Formalien zu prüfen. Darüber hinaus können weitere Aspekte wie die Stringenz der Doktorarbeit geprüft werden, auch inhaltliche Überarbeitungen sind möglich. Folgende Unterscheidung von verschiedenen Formen des Lektorats ist zu beachten:

Hinweis

Wenn sehr eng mit der Betreuerin bzw. dem Betreuer der Doktorarbeit zusammengearbeitet und der Inhalt der Arbeit stark von dieser Person gelenkt wurde, ist eine Inhaltsprüfung vermutlich nicht unbedingt zielführend. Denn in diesem Fall entspricht die Doktorarbeit bereits sehr den Wünschen und Vorstellungen dieser Person – und vor allem deren Ansprüchen muss die Dissertation genügen, nicht zuletzt, da ihre Einschätzung im Normalfall ein Drittel der Bewertung der eingereichten Arbeit ausmacht.

  • Sprachlich-formales Lektorat: Bei einem sprachlich-formalen Lektorat werden neben einer sprachlichen Korrektur des gesamten Textes auch der rote Faden sowie die formalen Vorgaben geprüft. Es wird jedoch kein zusätzlicher Text ergänzt und es erfolgt weder eine inhaltliche Korrektur noch eine Überprüfung der Quellenangaben und Zitationsweise.
  • Wissenschaftliches Lektorat (Fachlektorat): Das wissenschaftliche Lektorat geht über das sprachlich-formale Lektorat hinaus. Neben sprachlicher Korrektur und Prüfen des roten Fadens sowie der formalen Vorgaben werden bei dieser auch als Fachlektorat bezeichneten Form des Lektorats auch eine Korrektur des Inhalts und der Formatierung vorgenommen und die Quellen bei Bedarf ergänzt. Zudem kann eine Erweiterung des Textes um bis zu 30 Prozent des Gesamtumfangs Teil des wissenschaftlichen Lektorats sein.

Für ein wissenschaftliches Lektorat fallen höhere Kosten an als für ein reines sprachlich-formales Lektorat. Welche Art des Lektorats idealerweise beauftragt werden sollte, hängt u. a. davon ab, zu welchem Thema die Doktorarbeit erstellt wurde und ob eine inhaltliche Prüfung durch eine weitere, professionell ausgebildete Person sinnvoll erscheint. Zu berücksichtigen ist, dass im Falle der Beauftragung der Erstellung einiger Musterseiten für die Doktorarbeit ein umfangreiches Lektorat inklusive Überprüfung von Formalien und Quellen oftmals bereits im Preis enthalten ist, sodass für das Lektorat in diesem Fall keine zusätzlichen Kosten anfallen.

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Hinweise für das Korrekturlesen der Dissertation

Für viele Promovendinnen und Promovenden ist das Korrigieren eigener Texte keine alltägliche Aufgabe. Es stellt sich daher die Frage, wie beim Korrekturlesen idealerweise vorgegangen werden sollte und welche Aspekte besondere Berücksichtigung finden sollten. Nachfolgend werden einige wichtige zu beachtende Thematiken aufgeführt, die im Rahmen der Endkontrolle der Dissertation eine Rolle spielen sollten:

  • Inhalt: In Bezug auf den Inhalt sind am Ende vor allem die Stringenz und das Vorhandensein des roten Fadens relevant. Dabei sollten Promovendinnen und Promovenden die folgenden Fragen mit Ja beantworten können: Ist der Text sinnvoll strukturiert? Sind sowohl der prinzipielle Aufbau als auch das gewählte Vorgehen nachvollziehbar und aus Sicht der Verfasserin bzw. des Verfassers bei Bedarf zu begründen bzw. zu rechtfertigen? Wurden alle definierten Forschungsfragen zufriedenstellend beantwortet und wurde auf die aufgeworfene Problemstellung angemessen eingegangen?
  • Verzeichnisse: Eine umfangreiche wissenschaftliche Arbeit wie die Dissertation weist in jedem Fall mehrere Verzeichnisse auf. Dies sind Inhalts-, Abbildungs- sowie Tabellenverzeichnis, ggf. Formel- sowie Abkürzungsverzeichnis, Literaturverzeichnis. Bei allen Verzeichnissen muss auf Vollständigkeit geachtet werden – in Inhalts-, Abbildungs-, Tabellen- und Formelverzeichnis dürfen keine Lücken auftreten. Es darf also beispielsweise nicht Abbildung 3 auf Abbildung 1 folgen und im Text darf keine Überschrift, Abbildung, Tabelle oder Formel auftauchen, die nicht korrekt beschriftet wurde und/oder nicht in dem entsprechenden Verzeichnis aufgeführt ist. Während des Korrekturlesens sollte auch darauf geachtet werden, dass alle im Text genannten Abkürzungen im Abkürzungsverzeichnis zu finden sind. Im Abkürzungsverzeichnis wiederum dürfen keine Abkürzungen stehen, die im Text nicht verwendet werden.
  • Felder im Text: Abbildungen, Tabellen und Formeln werden in Word mit automatisch angelegten Beschriftungen versehen; Beschriftungen werden nicht manuell angelegt. Dies erlaubt es, die entsprechenden Verzeichnisse automatisch zu erzeugen. Im Rahmen der Endkontrolle sollten die Felder noch einmal aktualisiert und hinsichtlich der Lückenlosigkeit in Bezug auf die Nummerierung geprüft werden.
  • Quellenangaben: Sowohl im Text als auch im Literaturverzeichnis müssen alle Quellenangaben exakt an die Richtlinien des für die Doktorarbeit gewählten Zitationsstils angepasst werden. Alle im Text verwendeten Quellen müssen im Literaturverzeichnis zu finden sein; wiederum muss jede Quelle, die im Literaturverzeichnis zu finden ist, auch im Text auftauchen. Nicht genutzte Quellen müssen aus dem Verzeichnis entfernt werden.
  • Rechtschreibung und Grammatik: Am besten lassen sich Rechtschreibung und Grammatik korrigieren, wenn bewusst besonders langsam gelesen wird. Bei der Korrektur sollten die Empfehlungen des Dudens berücksichtigt werden und im Zweifelsfall sollte auch immer im Duden nachgeschlagen werden. Wenn der Promovendin bzw. dem Promovenden bekannt ist, dass sie bzw. er in Bezug auf korrekte Orthografie Schwierigkeiten hat, sollte unbedingt um Hilfe gebeten und ein bezahltes Lektorat erwogen werden. Der Grund hierfür ist, dass schlechte Orthografie in einer Doktorarbeit einen sehr negativen Eindruck bei Gutachterinnen und Gutachtern des Schriftstücks erweckt.
  • Formatierung: Auch die richtige Formatierung der Doktorarbeit spielt eine wichtige Rolle. Jedoch sollte die Anpassung der Formatierung nicht Teil des Korrekturlesens sein, sondern dieser Aufgabe vorangestellt werden.

Es kann zwischen zwei grundlegenden Vorgehensweisen beim Korrekturlesen gewählt werden: Die Arbeit kann zum einen von vorn nach hinten gelesen werden (beginnend mit den Verzeichnissen), dies ist vergleichbar mit dem Vorgehen beim Lesen eines Romans. Oder der Text wird inhaltsbezogen gelesen, etwa kapitelweise, und nicht in der Reihenfolge, in der die einzelnen Kapitel im Text aufeinanderfolgen (Korrektur der Verzeichnisse am Ende oder mit Rückgriff auf die Verzeichnisse, wann immer sie im Text erwähnt werden). Auch hierbei sollte die gewählte Strategie von Thema und Inhalt der Arbeit sowie von der Frage abhängen, welche der vorstehend aufgeführten Aspekte der Korrektur besonders wichtig erscheinen.

Hinweis

Wenn es prioritär erscheint, dass der Text einen roten Faden aufweist und von Anfang bis Ende verständlich ist, so kann dies beim Lesen von vorn nach hinten leichter erreicht werden. Etwas anderes wäre es, wenn es etwa wichtiger erscheint, dass geprüft wird, ob die eingangs definierten und am Ende der Arbeit beantworteten Forschungsfragen zusammenpassen und in Bezug auf die Fragestellung zufriedenstellend beantwortet wurden. Dann bietet es sich an, die Abschnitte, die das Aufwerfen (relativ weit vorn der Arbeit) respektive das Beantworten (relativ weit hinten in der Arbeit) der Forschungsfragen beinhalten, direkt hintereinander zu lesen – und dazwischenliegende Abschnitte in der Mitte der Arbeit vorerst auszulassen.

 

Suchen und Ersetzen typischer Fehler in der Doktorarbeit

Es gibt Fehler, die in vielen wissenschaftlichen Arbeiten auftreten und einigen Betreuerinnen und Betreuern durchaus auffallen – was im schlimmsten Fall auch zu Abzügen bei der Bewertung führen kann. Hierbei handelt es sich oftmals um kleinere Fehler, die dafür aber wiederholt auftreten und somit irgendwann den Lesefluss stören. Viele dieser Fehler können mit der Microsoft-Word-Funktion Suchen und Ersetzen schnell und vollständig beseitigt werden. Einige Beispiele für typische Fehler in der Doktorarbeit, die ohne Suchen und Ersetzen meist übersehen werden, sind:

  • Doppelte Leerzeichen: Es kommt häufig vor, dass im Text versehentlich zwei oder sogar mehr Leerzeichen anstelle nur eines Leerzeichens eingefügt werden. Ohne die bewusste Einblendung von Absatzmarken und Formatierungssymbolen fällt dies kaum auf. Suchen doppelter Leerzeichen und Ersetzen mit einem Leerzeichen schaffen hier schnelle Abhilfe.
  • Fehlendes Leerzeichen nach Interpunktionszeichen: Gelegentlich werden versehentlich nach Kommata, Punkten u. ä. Leerzeichen vergessen. Indem nach dem jeweiligen Interpunktionszeichen gefolgt von jedem Buchstaben des Alphabets ohne Leerzeichen dazwischen gesucht wird, kann dieser Fehler behoben werden.
  • Inkonsistenz bei der Verwendung von Zahlen in numerischer bzw. ausgeschriebener Form: Im Normalfall werden die Zahlen bis 12 in Buchstaben geschrieben. Nur in Sonderfällen dürfen Zahlen unter 13 als Ziffern geschrieben werden. Indem ein Leerzeichen und jede Ziffer bis inklusive der 12 gefolgt von einem Leer- oder Interpunktionszeichen in der Suche eingegeben werden, können alle verwendeten Ziffern unter 13 in der Arbeit aufgefunden und bei Bedarf ersetzt werden.

Zu berücksichtigen ist, dass die obenstehende Liste nicht erschöpfend ist. Es können individuell weitere typische Fehler auftreten, wenn beispielsweise Fachtermini häufig in der Doktorarbeit verwendet werden, die schwer bzw. (anfangs) ungewohnt zu tippen sind, sodass es wiederholt zu Tippfehlern beim Eingeben dieser Wörter kommt. Fällt der Promovendin bzw. dem Promovenden dies bereits während des Verfassens der Dissertation (wiederholt) auf, so sollten das betreffende Wort und naheliegende Tippfehler im Rahmen der Endkontrolle ebenfalls mithilfe von Suchen und Ersetzen geprüft werden.

Übersicht

Zusammenfassende Hinweise zur Korrektur der Doktorarbeit

Übersichtlich aufgelistet sind die folgenden Aspekte wichtig beim Korrekturlesen bzw. auch für ein professionelles Korrekturlesen lassen der Doktorarbeit:

  • Konsultation von Bekannten, Freunden und Familie als Unterstützung
    (Erhöhung der korrigierenden Personenzahl erhöht Anzahl gefundener Fehler)
  • Doktorarbeit Korrekturlesen lassen
    (Erwägen der Inanspruchnahme professioneller Unterstützung)
  • Gründlichkeit und Vollständigkeit beim Korrekturlesen
    (Inhalt, Verzeichnisse, Quellen, Rechtschreibung und Grammatik)
  • Beseitigung typischer Fehler in der Doktorarbeit
    (Verwendung von Suchen und Ersetzen für vollständige Entfernung der Fehler)
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