Wie erstelle ich eine Gliederung für die Masterarbeit?

Gliederung und Aufbau
Redaktion | 14.04.2020 | Lesedauer 5 min

Grundsätzlich gilt, dass die Gliederung zwar die Grundlage Ihrer Masterarbeit, dabei aber keineswegs den ersten Schritt darstellt. Die Erstellung einer Masterarbeit inklusive des Anfertigens der Gliederung umfasst verschiedene Schritte, die aufeinander aufbauen:

  1. Finden Sie Ihr Thema: Hier geht es zunächst darum, sich einen Themenbereich auszusuchen, der Sie interessiert. Schreiben Sie Ihre Masterarbeit bspw. im Bereich der BWL, können Sie als Themenbereiche u. a. Finance, Marketing, Controlling, Logistik etc. wählen.
  2. Finden Sie Ihre Forschungslücke: Wichtig ist, dass Sie einen Fokus innerhalb des gewählten Themenbereichs setzen. Entscheiden Sie sich bspw. für den Themenbereich Marketing, kann der Fokus im Bereich des Influencer-Marketings liegen.
  3. Finden Sie Ihre Forschungsfrage: Je breiter Themenbereich und Themenschwerpunkt gewählt sind, desto mehr sollten Sie über die Forschungsfrage Ihrer Masterarbeit eine Eingrenzung derer vornehmen. Verbleibend bei dem Beispiel Influencer-Marketing würde es sich etwa anbieten, den Einfluss des Influencer-Marketings auf die Kaufwilligkeit der Generation X zu untersuchen.

Sobald Sie diese drei Schritte gelaufen sind, können Sie sich der eigentlichen Arbeit widmen und sich mit der zugrunde liegenden Gliederung beschäftigen.

Was muss ich beim Erstellen einer Gliederung für die Masterarbeit beachten?

Zunächst ist es wichtig, und das nicht nur bei der Masterarbeit, sondern auch schon bei der Bachelorarbeit bzw. nachfolgend bei der Doktorarbeit, dass Sie sich vom Allgemeinen zum Spezifischen vorarbeiten. Im Vordergrund eines jeden Gliederungspunktes sollte dabei stets die Frage stehen, inwiefern der Gliederungspunkt zur Beantwortung der Ihrer Masterarbeit zugrunde liegenden Forschungsfrage beiträgt.

Hinweis

Behalten Sie Ihr Ziel im Auge! Bei der Gliederung Ihrer Masterarbeit müssen Sie kontinuierlich darauf achten, dass die einzelnen Punkte einen Bezug zur Forschungsfrage aufweisen und zu deren Beantwortung beitragen. Ist dies nicht der Fall, hat die jeweilige Information nichts in Ihrer Masterarbeit verloren.

Für den Anfang bietet es sich an, die Arbeit gedanklich in einen Theorieteil und einen Transferteil zu unterteilen. Hierbei ist es gleichgültig, mit welcher Methodik Sie Ihr Thema bearbeiten – sowohl bei empirischen Arbeiten als auch bei Literaturarbeiten müssen Sie aufzeigen können, dass Sie die Theorie verstanden haben und anwenden können, denn dies stellt das Ziel beim Schreiben der Masterarbeit dar. Durch dieses Vorgehen ergibt sich zunächst die folgende Struktur:

  1. Einleitung
  2. Theorieteil
  3. Transferteil
  4. Fazit

Nun können Sie mit den Überlegungen dahingehend beginnen, welche Inhalte in die jeweiligen Kapitel gehören. Dies kann bspw. über das Stellen von Fragen geschehen.

Um im Rahmen der gegebenen Frist alle Kapitel schreiben und auch selbst noch einmal in Ruhe zur Überprüfung lesen zu können, bietet es sich an, gleich zu Beginn einen Zeitplan für die Masterarbeit aufzustellen.

Übersicht

Welcher Inhalt passt zu den einzelnen Gliederungspunkten der Masterarbeit?

Hinweis

Auch wenn Sie die Einleitung gleich zu Beginn verfassen, empfiehlt es sich dennoch, ganz am Ende der Bearbeitung den (vermeintlich) bereits fertiggestellten Absatz mit der Einleitung noch einmal genau gegenzulesen: Tauchen die erwähnten Aspekte auch wirklich alle in der Masterarbeit auf und haben Sie in der Einleitung nichts vergessen, das in der Arbeit erwähnt wird?

Sicher haben Sie schon häufiger den Tipp bekommen, die Einleitung Ihrer Arbeit erst zum Schluss zu schreiben – ein weit verbreiteter Urban Myth. Wenn Sie die oben genannten Schritte befolgen, wissen Sie bereits, was in Ihre Arbeit gehört. Nichts hält Sie auf, dies in der Einleitung zu verschriftlichen. Dabei stellen Sie sich die Fragen, welche Relevanz Ihr Thema hat (Problemstellung), welche Frage Sie im Zuge der Arbeit beantworten wollen (Forschungsfrage) und wie Sie diese Frage beantworten möchten (Forschungsdesign der Masterarbeit und Methodik).

Der Theorieteil sollte nun zunächst ein Grundgerüst für die zu schreibende Masterarbeit bauen. In einem ersten Schritt werden Abschnitte mit Definitionen geschrieben. Ausgehend von dem Beispiel zur Forschungsfrage „Inwiefern nimmt Influencer-Marketing Einfluss auf die Kaufwilligkeit der Generation X?“ bedeutet dies etwa, dass Sie Influencer-Marketing, die Generation X und deren Kaufwilligkeit definieren und beschreiben sollten. Da jedoch vom Allgemeinen zum Spezifischen gearbeitet wird, definieren Sie vor dem Influencer-Marketing zunächst das Marketing an sich, danach das Social-Media-Marketing und erst an letzter Stelle das Influencer-Marketing als Ausprägung des Social-Media-Marketings. Gleiches gilt für die Kaufwilligkeit der Generation X: Sie erklären zunächst, welche Faktoren die Kaufwilligkeit von Menschen beeinflussen, gehen danach auf eine Differenzierung der Generationen X, Y und Z ein und beschreiben dann das Kaufverhalten der Generation X im Spezifischen.

Das Ziel einer Masterarbeit besteht grundsätzlich darin, dass Sie unter Beweis stellen, dazu in der Lage zu sein, eine Verknüpfung von Theorie und Realität herzustellen. Unabhängig vom Forschungsdesign wird sich Ihre Masterarbeit also immer in einen Theorie- und einen Transferteil unterteilen.

Der Transferteil stellt letztlich die eigentliche Eigenleistung Ihrer Masterarbeit dar; das Kernstück, mit dem Sie zeigen, dass Sie die Theorie verstanden haben und anwenden können. Hier stellen Sie den Bezug zwischen dem Infuencer-Marketing und der Einflusskraft auf die Kaufwilligkeit der Generation X her. Aufgrund der Fragestellung bietet sich hier eine empirische Untersuchung an, diese kann sowohl qualitativ als auch quantitativ ausgelegt sein. Mit einer qualitativen Befragung – etwa von Mitgliedern der Generation X – erfahren Sie etwas über den Stellenwert, den Influencer im Leben der Befragten haben und auch darüber, ob ein Einfluss der Influencer auf Kaufentscheidungen vorhanden ist. Mit einer quantitativen Befragung setzen Sie in Form von Hypothesen voraus, dass ein solcher Einfluss besteht und bringen in Erfahrung, wie wesentlich dieser Einfluss ist, indem entsprechende Korrelationen berechnet werden.

Die Ergebnisse Ihres Transferteils bilden schlussendlich das Fazit der Arbeit, indem Sie die zuvor gestellte Forschungsfrage beantworten und auch noch einmal Bezüge zum Theorieteil der Arbeit herstellen können.

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Checkliste zur Erstellung einer Gliederung für die Masterarbeit

  1. Thema abstecken:
    Finden Sie Ihren Themenbereich, fokussieren Sie einen Schwerpunkt auf Basis einer Forschungslücke und formulieren Sie eine Forschungsfrage.
  2. Thema aufbauen:
    Überlegen Sie sich, wie Sie zur Beantwortung Ihrer Forschungsfrage hinführen können – dies umfasst auch erste Gedanken zum Forschungsdesign und der Methodik.
  3. Thema gliedern:
    Arbeiten Sie sich vom Allgemeinen zum Spezifischen vor, indem Sie die einzelnen Themenbereiche pyramidenartig aufbauen.
  4. Thema anwenden:
    Zeigen Sie in einem Transferteil, dass Sie Theorie und Realität zusammenführen können.
  5. Thema beenden:
    Beantworten Sie Ihre Forschungsfrage auf Grundlage der erarbeiteten Ergebnisse.

Tipps zur Umsetzung der Gliederung

Häufig stehen Sie vor der Herausforderung, einen Wust an Material sichten zu müssen, um eine Auswahl an Quellen für die Grundlage Ihrer Masterarbeit zusammenstellen zu können. Dieser Teil wirkt oft unüberschaubar und zwingt insbesondere dann in die Knie, wenn Ihre Forschungsfrage nicht sauber ausformuliert ist. Vor allem die Literaturverzeichnisse relevanter Quellen stellen eine Fundgrube neuer Ideen dar, was zugleich Fluch und Segen sein kann. Wenn Sie also Literatur sichten, aber auch, wenn Sie die einzelnen Gliederungspunkte Ihrer Masterarbeit bearbeiten, behalten Sie stets Ihre Forschungsfrage im Hinterkopf. Informationen, die nicht unmittelbar zur Beantwortung Ihrer Forschungsfrage beitragen, können Sie dann unterbringen, wenn Sie die Seiten nicht gefüllt bekommen. Bedenken Sie dabei aber immer, dass Sie begonnene Gedanken auch zu Ende führen müssen – ein reines Streuen etwaiger Informationen genügt im Falle einer Masterarbeit nicht; vielmehr müssen Sie zeigen, dass Sie einen Gedanken begonnen, verfolgt und abgeschlossen haben, ehe Sie mit dem nächsten beginnen. Jeder einzelne Abschnitt stellt einen weiteren Schritt in Richtung Beantwortung der Forschungsfrage dar und sollte auch als solcher behandelt werden.

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