Gliederung und Inhaltsverzeichnis einer wissenschaftlichen Arbeit

Redaktion | 13.04.2020 | Lesedauer 3 min

Die Gliederung einer wissenschaftlichen Arbeit (z. B. Bachelorarbeit oder Masterarbeit) gibt dem Leser erste Informationen über den folgenden Text und soll dessen logischen Aufbau klar machen. Sie wird demnach in direkter Abhängigkeit der Forschungsfrage strukturiert. Diese Forschungsfrage steckt nicht nur den Rahmen der für die Arbeit wichtigen Informationen ab (indem bspw. thematische Schwerpunkte gesetzt oder methodische Vorgehensweisen bestimmt werden), sondern liefert zugleich den roten Faden, der sich in der Gliederung wissenschaftlicher Arbeiten wiederfinden sollte.
Aus der Formulierung einer Forschungsfrage ergeben sich also meist bereits erste Themenbereiche und Unterfragen, die sich in den jeweiligen Kapiteln, der Struktur und der Nummerierung Ihrer wissenschaftlichen Arbeit niederschlagen sollten, damit es Ihnen nicht wie Schopenhauer geht.

Wenige schreiben, wie ein Architekt baut, der zuvor einen Plan entworfen und bis ins Einzelne durchdacht hat; vielmehr schreiben die meisten nur so, wie man Domino spielt. Arthur Schopenhauer

Aufbau und Struktur einer wissenschaftlichen Arbeit

Inhaltlich besteht eine wissenschaftliche Arbeit aus einer Einleitung, einem Hauptteil (bzw. einer Studie) und einem Fazit. Wenn man den gesamten Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit betrachtet, dann gehen dem inhaltlichen Teil stets bestimmte formale Fixbestandteile voraus. Dazu zählen das Deckblatt, das Inhaltsverzeichnis sowie in manchen Fällen auch ein Abstract, eine Eigenständigkeitserklärung und Verzeichnisse für verwendete Abkürzungen, Abbildungen und Tabellen. Im Anschluss an den inhaltlichen Teil folgen das Literaturverzeichnis und der Anhang.

Bei einer Bachelorarbeit oder Masterarbeit ist es üblich, zuerst ein Exposé einzureichen, in dem die Struktur und der Aufbau der Arbeit detailliert dargestellt werden. Eine Gliederung inklusive eines nummerierten Inhaltsverzeichnisses sind Teil dieses Exposés.

Für die Gliederung einer wissenschaftlichen Arbeit gilt häufig folgende Reihenfolge:

  • Deckblatt
  • Abstract/Zusammenfassung – optional
  • Inhaltsverzeichnis
  • Abkürzungsverzeichnis – optional
  • Abbildungsverzeichnis – optional
  • Tabellenverzeichnis – optional
  • Einleitung
  • Weitere Kapitel der Arbeit
  • Fazit
  • Literaturverzeichnis
  • Anhang

Die Nummerierung der Gliederung

Hinsichtlich der Nummerierung wird beim wissenschaftlichen Arbeiten unterschiedlich verfahren. So kann die Einleitung bspw. mit einer 1 nummeriert werden, jedoch ebenso auch ohne Nummerierung stehen, sodass erst das darauffolgende Kapitel eine 1 erhält.

Meistens erhalten die Verzeichnisse wissenschaftlicher Arbeiten keine Nummerierung, sie können ansonsten römisch nummeriert oder mit Buchstaben versehen werden.

Abbildungs- und Tabellenverzeichnisse werden üblicherweise ab zwei Einträgen aufwärts erstellt. Dies variiert je nach Universität bzw. Dozent; ebenso kann es vorkommen, dass erst ab acht Abbildungen bzw. Tabellen Verzeichnisse erstellt werden sollen.

Generell sollte man bei der Nummerierung der Gliederung einer wissenschaftlichen Arbeit bzw. bei generellen formalen Aspekten die Vorgaben der Universität hinsichtlich Struktur und Aufbau einhalten.

Das müssen Sie bei der Nummerierung Ihrer wissenschaftlichen Arbeit beachten:

  • Ein Unterpunkt braucht auch immer einen zweiten. Es ist falsch, beim Aufbau einer Arbeit (Aufbau einer Hausarbeit) ein Kapitel 2.1 anzulegen, wenn kein dazugehöriges 2.2 folgt. Das Gleiche gilt auch für Gliederungspunkte anderer Ebenen: Es kann kein 2.1.1 ohne 2.1.2 geben.
  • Auf einen Punkt hinter der Ziffer von Hauptkapiteln wird häufig verzichtet, dies gilt jedoch nicht immer. Sollte Ihr Dozent Ihnen andere Vorgaben zur Struktur nennen, gilt es, diese einzuhalten.
  • Nach der Einleitung bietet sich oft ein Kapitel zur Begriffseinführung an, schreibt man jedoch lediglich eine 20-seitige Hausarbeit, kann die notwendige Definitionen auch auf andere Kapitel ausgelagert werden, um Platz zu sparen.
Muster

Inhaltsverzeichnis Muster

Gliederungsbeispiel & Inhaltsverzeichnis einer wissenschaftlichen Arbeit

Inhaltsverzeichnis IV


Abkürzungsverzeichnis VII
Abbildungsverzeichnis IIII
Tabellenverzeichnis IX
Formelverzeichnis X
1 Einleitung
1.1 Beschriftung von Abbildungen und Tabellen
1.2 Beschriftung von Formeln
1.2.1 Gliederungspunkt
1.2.2 Gliederungspunkt
1.2.2.1 Gliederungspunkt
1.2.2.2 Gliederungspunkt
2 Gliederungspunkt
Literaturverzeichnis
Anhang

Beispiele

Inhaltsverzeichnis Beispiele

 

Inhaltsverzeichnis Hausarbeit

Kann romantische Liebe gerecht sein?

Inhaltsverzeichnis


1 Einleitung
2 Logik und Funktion der romantischen Liebe in der Moderne
3 Gerechtigkeit in der Liebe
4 Schluss
Literaturverzeichnis
Anhang


 

Inhaltsverzeichnis Bachelorarbeit

Moderne Portfoliotheorie vs. Behavioral Finance – eine Gegenüberstellung

Inhaltsverzeichnis


Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung
2 Moderne Portfoliotheorie (MPT) und traditionelle Kapitalmarktmodelle
2.1 Theorie
2.2 Kritische Würdigung
3 Markteffizienz
3.1 Theorie
3.2 Kritische Würdigung
4 Kapitalmarktanomalien
4.1 Theorie
4.2 Arten von Kapitalmarktanomalien
4.3 Kritische Würdigung
5 Behavioral Finance
5.1 Theorie
5.2 Arten von Verhaltensanomalien
5.3 Kritische Würdigung
6 Zusammenfassung
Literaturverzeichnis
Anhang


 

Inhaltsverzeichnis Masterarbeit

Identitäts orientierte Markenführung in den sozialen Medien

Inhaltsverzeichnis


1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung der Arbeit
2 Charakteristika der Markenführung
2.1 Historische Entwicklung der Markenführung
2.1.1 Marke als Eigentumskennzeichnung
2.1.2 Instrumenteller Ansatz der Markenführung
2.1.3 Funktionsorientierter Ansatz
2.1.4 Nachfragebezogenes und wettbewerbsorientiertes Markenverständnis
2.1.5 Sozialpsychologisches Verständnis
2.1.6 Zusammenfassung
2.2 Begriffliche Abgrenzung
2.3 Gegenüberstellung von Konzepten der Markenführung
3 Markenführung in den sozialen Medien
3.1 Besonderheiten der sozialen Medien
3.2 Anforderungen an die Markenführung
3.3 Ableitung eines theoretischen Modells
4 Methodische Vorgehensweise
4.1 Forschungsdesign
4.2 Operationalisierung
4.3 Auswertung
5 Empirische Untersuchung
5.1 Deskriptive Statistik
5.2 Untersuchung des Modells
5.3 Hypothesenüberprüfung
6 Diskussion und Handlungsempfehlungen
7 Fazit
Literaturverzeichnis
Anhang


 

Inhaltsverzeichnis Dissertation

Betriebswirtschaftliche Performance von Zielunternehmen institutioneller Buyouts

Inhaltsverzeichnis


Abbildungsverzeichnis III
Tabellenverzeichnis IV
Abkürzungsverzeichnis V
1 Problemstellung und Forschungsziel
2 Forschungsrahmen
2.1 Private-Equity-Forschung
2.2 Turnaround/Restrukturierungsforschung
2.3 Empirische Forschung zum Unternehmenswachstum
3. Forschungsdesign
3.1 Forschungsfragen und -modell, Variablen und Hypothesen
3.2 Methoden der Datenerhebung und der Datenanalyse
4 Struktur der Dissertation
5 Zeitplan
Literaturverzeichnis
Anhang


 

Inhaltsverzeichnis Businessplan

Curated Shopping für den besten Verlobungsring

Inhaltsverzeichnis


Abbildungsverzeichnis III
Tabellenverzeichnis IV
Abkürzungsverzeichnis V
1 Executive Summary
2 Team und Geschäftskonzept
2.1 Gründer
2.2 Geschäftskonzept
2.3 Konzept-Test
3 Kunden, Umfeld und Konkurrenz
3.1 Zielgruppe
3.2 Markt und Wettbewerb
3.3 Positionierung gegenüber der Konkurrenz
4 Marketingkonzept
4.1 Produkt und Dienstleistungen
4.2 Preis und Konditionen
4.3 Distribution an den Kunden
4.4 Kommunikation mit den Kunden
5 Unternehmensorganisation
5.1 Rechtsform und Firmensitz
5.2 Unternehmensstruktur und Mitarbeiter
5.3 Schutz des geistigen Eigentums
5.4 SWOT-Analyse
5.5 Meilensteine
6 Berechnungen
6.1 Investitionsplan
6.2 Rentabilitätsvorschau
Literaturverzeichnis
Anhang

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